seit 1981 |
R100RT |
BK350 |
CJ750 |
R25/3 |
A580 |
KI120 |
R51/3 |
Die Einzylinder Baureihe von BMW aus den fünfziger Jahren hat mich schon immer fasziniert. Die klaren Linien, der schöne aufgeräumte Motor und Getriebeblock, Kardan und natürlich der unverwechselbare Sound der Maschinen sind immer wieder ein Genuss. |
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Bei der BK 350 war von Anfang an klar, daß sie vollständig überholt, neu lackiert und neu aufgebaut werden musste, bei der R25 war das zu Anfang nicht ganz so klar. Die erste Idee war es, nur die Lackstellen auszubessern, den Motor und die Elektrik wieder zum Laufen zu bringen, um sie dann über die Bauratabnahme wieder auf Deutschlands Straßen zu bringen.
Deshalb war auch das erste was ich machte, der Versuch den Motor zum Leben zu erwecken. Der Testaufbau mit externer Batterie, irgendeiner Zündspule aus der Grabbelkiste und einer Kleintiertränke als Tank, war dann doch recht abenteuerlich, aber erfolgreich.
Der Motor erwachte zum Leben und machte, durch die fehlenden Auspuffdichtungen, einen gewaltigen Krach. Damit war eigentlich der Grundstein für einen Wiederzusammenbau, wie ursprünglich gedacht, gelegt. Aber es kam anders...
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Die BMW hatte in Indonesien viele kleinere und größere Änderungen erfahren. Sie hatte eine neue Lackierung bekommen (Anthrazit metallic), der Batteriekasten war ein Umbau des Originalen, umhüllt von einem ebenfalls umgebauten R26 oder R27 Luftfilter/Batteriekasten. Die Originallichtmaschine war durch eine modernere (vielleicht aus einem Roller aus den 80igern) ersetzt worden. Allerdings so geschickt, daß von Außen nichts davon zu sehen war. |
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Die große Frage war also wie ‚Original' die Maschine am Ende denn sein sollte. Die Antwort darauf war wirklich nicht einfach... Da ich keinen passenden Lack zum Ausbessern fand, fiel die Entscheidung, zumindest die Lackierung wieder dem Original anzugleichen. Also alle Teile auseinander, sandstrahlen und zum Lackieren geben. Leider hat die Gründlichkeit der Indonesischen Lackierer mehr geschadet als geholfen. Der noch ziemlich weiche Unterbodenschutz an den Unterseiten der Schutzbleche war nur mit sehr rabiaten Mitteln zu entfernen, die leider ziemliche Schäden an den sonst gut erhaltenen Blechen hinterließen. |
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Den Anker der Lichtmaschine ließ ich neu aufmagnetisieren und den alten Selengleichrichter gegen einen modernen Dioden-Gleichrichter einer /5 BMW tauschen. Als Zündspule baute ich wieder ein Original vorne im Lichtmaschinendeckel ein. Um zu testen ob die Lichtmaschine auch genug Spannung und Strom für Zündung und Scheinwerfer liefert, entwickelte ich einen kleinen Testaufbau mit einer Bohrmaschine als Antrieb und einem Oszilloskop zur Kontrolle, ob der Gleichrichter denn auch wirklich funktioniert. |
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Als die Maschine fertig war, lief sie eigentlich ganz gut, aber die Endgeschwindigkeit ließ mit knapp 75 km/h doch ein wenig zu wünschen übrig. Ein bisschen mehr Leistung ließ sich durch ‚Anpassen' der Druckverhältnisse im Auspufftopf (Löcher in den Auspuff bohren) erreichen. Das zweite Problem war der Vergaser. Der Schieber war schon ziemlich ausgeschlagen und egal welche Düsen oder Nadeln ich verwendete, es wurde nicht besser. Irgendwann hatte ich die Nase voll und schickte den Vergaser einfach zu Richard Sheckler nach Ohio, in der Hoffnung, er könnte ihn richtig einstellen. Nach kurzer Überprüfung und Testfahrt schickte Richard den Vergaser dann nach Kanada, um dort einen neuen auf Maß gearbeiteten Schieber anfertigen zu lassen. Danach passte er noch die Bedüsung wieder an und schickte ihn mir zurück.
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